Dass Wölfe für Weidetiere ein Problem darstellen ist ja aber ausnahmsweise kein exklusiv rechtskonservativer Idiotismus sondern ein echtes Problem der entsprechenden Landwirte… Weiß nicht, ob ich den Post so passend für die Community hier finde.
Die Schlussfolgerung von Aiwanger ist aber völliger Schwachsinn. Hier wird eine kausale Kette behauptet, die so einfach nicht existiert. Und selbst wenn ein solcher Zusammenhang regional bestehen würde, dann wäre “Wolf abknallen” nicht die einzige Lösung.
Schließlich muss man noch sehen, dass die letzten tödlichen und zerstörerischen Hochwasser allesamt die Folge “liberal-konservativer” Politik waren. Diese haben den Klimawandel angeheizt, und den Hochwasserschutz sabotiert, indem Rückhalteflächen bebaut und Ökosysteme, die natürlichen Hochwasserschutz bieten, zerstört wurden.
Dein zweiter Link ist tot und der erste spricht von 130 000 Ziegen, wobei fairerweise Google schnell 1,5 Millionen Schafe ausspuckt.
Das Problem ist ja auch nicht unbedingt der aktuelle Stand, je nachdem wo man ist, sondern die Entwicklung und da scheint die Population momentan noch exponentiell zu wachsen (https://www.wolfsmonitoring.com/monitoring/verbreitung). Heißt aber auch, dass die natürlichen Nahrungsquellen für den Wolf zunehmend begrenzter werden und irgendwann weiter zunehmend Nutztiere zur Nahrungsquelle werden.
0,25 % heißt ja, dass ein Tier von 400 durch einen Wolf gerissen wurde. Bei durchschnittlich 600 Schafen pro Herde ( https://www.nutztierhaltung.de/schaf/oekonomie/keine-schaeferei-ist-wie-die-andere/ ) macht das im Schnitt anderthalb Tiere pro Herde. Finde ich zu viel und da wundert es mich auch nicht, dass die Landwirte inzwischen angepisst sind.
Nur weil Herden so groß sind, dass statistisch gesehen jeder Landwirte hin und wieder mal ein Tier verliert, wird die Zahl 0,25% nicht beeindruckender. Wenn das Risiko statistisch gleich verteilt wäre, wäre es vollkommen angemessen von den Landwirten zu verlangen, das einzukalkulieren. Da es dann doch meistens mehr Tiere bei vereinzelten Herden sind, gibt es meist Entschädigungen vom Staat.
Dazu kommt, dass man eine Herde durchaus vor Wölfen und anderen Tieren (der Wolf ist nicht das einzige Tier, dass Jagd, sogar Hunde sind ein ernstzunehmender Faktor) schützen kann. Woher kommt eigentlich der Anspruch, dass der Staat die Arbeit von Tierhaltern bei so banalen Dingen übernehmen muss? Soll man jetzt auch alle möglicherweise für Schafe gefährlichen Pflanzen ausrotten und die Weiden großflächig mit Desinfektionsmittel besprühen, damit die Tiere nicht in Berührung mit Bakterien kommen.
Unser Ökosystem hat erhebliche Probleme, weil es kaum noch Predatoren wie den Wolf in Deutschland gibt, welche eine regulierende Rolle einnehmen, die vom Menschen nicht oder nur mit sehr großem Aufwand übernommen werden kann. Tatsächlich haben wir Probleme mit einem zu großen Wildtierbestand, besonders bei einigen bestimmten Arten. All das verursacht indirekte Kosten für die Gesellschaft, die die der paar Wolfsrisse im Jahr sicherlich übersteigen dürften.
Schutzmaßnahmen sind aber auch teuer, bedeuten Mehrarbeit, die keiner bezahlt und sind zumindest zum Teil nutzlos. Gerade Schafe, die auf nicht fest eingezäunten Weiden grasen, sind da besonders gefährdet. “Wolfssichere” mobile Elektrozäune sind teurer, schwerer und nicht hoch genug, als dass da ein Wolf nicht drüber springen kann. Herdenschutzhunden sind nicht unproblematisch, vor allem in Gebieten mit vielen Spaziergängern, die ihre Hunde nicht angeleint und nicht unter Kontrolle haben. Gab da jetzt auch schon gerichtlich Terz, wobei ich das Urteil nicht aus der Luft gegriffen ist: https://www.agrarheute.com/tier/wegen-gebell-herdenschutzhunde-duerfen-herde-nachts-schuetzen-611727
Ist ein Schäfer anwesend und bemerkt Wölfe in der Nähe, hat der keine Handhabe den effektiv zu vertreiben. Das würde wohl entweder unter Wilderei oder Tierquälerei fallen.
Versteh mich bitte nicht falsch, ich habe prinzipiell nichts gegen den Wolf in Deutschland. Man muss bei dem Thema aber meines Erachtens nach besser fördern, da sonst gerade Tierhalter mit einer extensiven Haltung im Vergleich zur Stallhaltung Steine in den Weg geworfen bekommen und auch Möglichkeiten schaffen Wölfe zu vergrämen, sei es um sie von einer Herde oder aus dichtbesiedelten Gebieten rauszuhalten.
Pro Jahr haben allein aus natürlichen Ursachen Schafherden (in diesem Fall in Österreich) einen Abgang von 2 % und mehr (https://www.wwf.at/artikel/10-mythen-zum-wolf/). Da ist der Wolf sozusagen ein neuntes Schaf von vierhundert, das anderweitig ums Leben kommt.
Die Besitzer werden übrigens für gerissene Schafe entschädigt. Das ganze Thema ist wahnsinnig politisiert und sonstwie aufgeladen, da kommt man auch mit Zahlen auf kaum einen grünen Zweig.
Besitzer werden übrigens für gerissene Schafe entschädigt.
Je nach Land nur bei bestimmten Voraussetzungen. Wenn du um deine Weide für ein Heidengeld nen Zaun ziehst und du dann trotzdem für deine sechs zerpflückten Schaffe nix bekommst weil die Norm was für ein Zaun als wolfsicher zählt kurz vorher wieder angepasst wurde ist die Stimmung halt im Keller. Kenne Landwirte die nach ein paar vergeblichen Anläufen irgendwann frustriert aufgegeben haben und gerissene Tiere gar nicht mehr anzeigen weil es eh nix gibt.
Die Schadenszahlen sind sicherlich ein Ärgernis für die Tierhalter, allerdings in Summe und gemessen am Gesamtbestand der Tiere nicht der Rede wert, und zudem wird fast jeder Schaden ersetzt.
Dass Wölfe für Weidetiere ein Problem darstellen ist ja aber ausnahmsweise kein exklusiv rechtskonservativer Idiotismus sondern ein echtes Problem der entsprechenden Landwirte… Weiß nicht, ob ich den Post so passend für die Community hier finde.
Die Schlussfolgerung von Aiwanger ist aber völliger Schwachsinn. Hier wird eine kausale Kette behauptet, die so einfach nicht existiert. Und selbst wenn ein solcher Zusammenhang regional bestehen würde, dann wäre “Wolf abknallen” nicht die einzige Lösung.
Schließlich muss man noch sehen, dass die letzten tödlichen und zerstörerischen Hochwasser allesamt die Folge “liberal-konservativer” Politik waren. Diese haben den Klimawandel angeheizt, und den Hochwasserschutz sabotiert, indem Rückhalteflächen bebaut und Ökosysteme, die natürlichen Hochwasserschutz bieten, zerstört wurden.
1,6 Millionen Schafe und Ziegen (https://www.bmel-statistik.de/landwirtschaft/tierhaltung/schafhaltung; https://www.destatis.de/DE/Themen/Branchen-Unternehmen/Landwirtschaft-Forstwirtschaft-Fischerei/Tiere-Tierische-Erzeugung/sonstige-nutztiere.html) in 2020, davon wurden ~4.400 Tiere durch Wolfsangriffe getötet (https://www.dbb-wolf.de/wolfsmanagement/herdenschutz/schadensstatistik).
Das sind 0,275%.
EDIT: Vergleicht man die 2020-Zahlen miteinander sind’s sogar nur noch 0,25%.
Dein zweiter Link ist tot und der erste spricht von 130 000 Ziegen, wobei fairerweise Google schnell 1,5 Millionen Schafe ausspuckt.
Das Problem ist ja auch nicht unbedingt der aktuelle Stand, je nachdem wo man ist, sondern die Entwicklung und da scheint die Population momentan noch exponentiell zu wachsen (https://www.wolfsmonitoring.com/monitoring/verbreitung). Heißt aber auch, dass die natürlichen Nahrungsquellen für den Wolf zunehmend begrenzter werden und irgendwann weiter zunehmend Nutztiere zur Nahrungsquelle werden.
0,25 % heißt ja, dass ein Tier von 400 durch einen Wolf gerissen wurde. Bei durchschnittlich 600 Schafen pro Herde ( https://www.nutztierhaltung.de/schaf/oekonomie/keine-schaeferei-ist-wie-die-andere/ ) macht das im Schnitt anderthalb Tiere pro Herde. Finde ich zu viel und da wundert es mich auch nicht, dass die Landwirte inzwischen angepisst sind.
Nur weil Herden so groß sind, dass statistisch gesehen jeder Landwirte hin und wieder mal ein Tier verliert, wird die Zahl 0,25% nicht beeindruckender. Wenn das Risiko statistisch gleich verteilt wäre, wäre es vollkommen angemessen von den Landwirten zu verlangen, das einzukalkulieren. Da es dann doch meistens mehr Tiere bei vereinzelten Herden sind, gibt es meist Entschädigungen vom Staat.
Dazu kommt, dass man eine Herde durchaus vor Wölfen und anderen Tieren (der Wolf ist nicht das einzige Tier, dass Jagd, sogar Hunde sind ein ernstzunehmender Faktor) schützen kann. Woher kommt eigentlich der Anspruch, dass der Staat die Arbeit von Tierhaltern bei so banalen Dingen übernehmen muss? Soll man jetzt auch alle möglicherweise für Schafe gefährlichen Pflanzen ausrotten und die Weiden großflächig mit Desinfektionsmittel besprühen, damit die Tiere nicht in Berührung mit Bakterien kommen.
Unser Ökosystem hat erhebliche Probleme, weil es kaum noch Predatoren wie den Wolf in Deutschland gibt, welche eine regulierende Rolle einnehmen, die vom Menschen nicht oder nur mit sehr großem Aufwand übernommen werden kann. Tatsächlich haben wir Probleme mit einem zu großen Wildtierbestand, besonders bei einigen bestimmten Arten. All das verursacht indirekte Kosten für die Gesellschaft, die die der paar Wolfsrisse im Jahr sicherlich übersteigen dürften.
Schutzmaßnahmen sind aber auch teuer, bedeuten Mehrarbeit, die keiner bezahlt und sind zumindest zum Teil nutzlos. Gerade Schafe, die auf nicht fest eingezäunten Weiden grasen, sind da besonders gefährdet. “Wolfssichere” mobile Elektrozäune sind teurer, schwerer und nicht hoch genug, als dass da ein Wolf nicht drüber springen kann. Herdenschutzhunden sind nicht unproblematisch, vor allem in Gebieten mit vielen Spaziergängern, die ihre Hunde nicht angeleint und nicht unter Kontrolle haben. Gab da jetzt auch schon gerichtlich Terz, wobei ich das Urteil nicht aus der Luft gegriffen ist: https://www.agrarheute.com/tier/wegen-gebell-herdenschutzhunde-duerfen-herde-nachts-schuetzen-611727
Ist ein Schäfer anwesend und bemerkt Wölfe in der Nähe, hat der keine Handhabe den effektiv zu vertreiben. Das würde wohl entweder unter Wilderei oder Tierquälerei fallen.
https://www.agrarheute.com/tier/mutmasslicher-wolf-attacke-schaefer-herde-erschossen-608824
https://www.agrarheute.com/land-leben/schaefer-filmt-wolfsangriff-heidschnucken-569626
Versteh mich bitte nicht falsch, ich habe prinzipiell nichts gegen den Wolf in Deutschland. Man muss bei dem Thema aber meines Erachtens nach besser fördern, da sonst gerade Tierhalter mit einer extensiven Haltung im Vergleich zur Stallhaltung Steine in den Weg geworfen bekommen und auch Möglichkeiten schaffen Wölfe zu vergrämen, sei es um sie von einer Herde oder aus dichtbesiedelten Gebieten rauszuhalten.
Pro Jahr haben allein aus natürlichen Ursachen Schafherden (in diesem Fall in Österreich) einen Abgang von 2 % und mehr (https://www.wwf.at/artikel/10-mythen-zum-wolf/). Da ist der Wolf sozusagen ein neuntes Schaf von vierhundert, das anderweitig ums Leben kommt.
Die Besitzer werden übrigens für gerissene Schafe entschädigt. Das ganze Thema ist wahnsinnig politisiert und sonstwie aufgeladen, da kommt man auch mit Zahlen auf kaum einen grünen Zweig.
Je nach Land nur bei bestimmten Voraussetzungen. Wenn du um deine Weide für ein Heidengeld nen Zaun ziehst und du dann trotzdem für deine sechs zerpflückten Schaffe nix bekommst weil die Norm was für ein Zaun als wolfsicher zählt kurz vorher wieder angepasst wurde ist die Stimmung halt im Keller. Kenne Landwirte die nach ein paar vergeblichen Anläufen irgendwann frustriert aufgegeben haben und gerissene Tiere gar nicht mehr anzeigen weil es eh nix gibt.
Die Schadenszahlen sind sicherlich ein Ärgernis für die Tierhalter, allerdings in Summe und gemessen am Gesamtbestand der Tiere nicht der Rede wert, und zudem wird fast jeder Schaden ersetzt.
Das leider nicht. Die Bedingungen dafür sind häufig halt komplett illusorisch, die administrativen Hürden hoch.