• 342345@feddit.de
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    7 months ago

    Also, dass man die Wärmeenergie, die über die Kühltürme an die Umwelt abgegeben wird, an die Umwelt abgibt, das ist aus meiner Laiensicht betrachtet, nicht falsch. Könnte man diese Energie denn nicht nutzen? Fernwärme, Wärmepumpe, ein Freibad heizen, so etwas in der Art?

    Der Teil mit der Klimaerwärmung durch Kühltürme (eigentlich machen die die Luft ja warm), klingt aber nicht richtig für mich.

    • Syndic@feddit.de
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      7 months ago

      Könnte man diese Energie denn nicht nutzen? Fernwärme, Wärmepumpe, ein Freibad heizen, so etwas in der Art?

      Ja könnte man. Beim AKW um die Ecke war das damals auch der Plan. Soweit ich weiss hätte man damit mindestens ein kleines Dorf heizen können. Hat aber nicht geklappt weil die Bevölkerung der Trennung des Kühlkreislauf des AKW’s nicht getraut hat.

      Energietechnisch ist das aber nur ein Tropfen auf den heissen Stein und ganz bestimmt nicht so gross wie der Poster im Screenshot das darstellt.

    • schnokobaer@feddit.de
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      7 months ago

      Der Teil mit der Klimaerwärmung durch Kühltürme […], klingt aber nicht richtig für mich.

      Aber ich meine die Abwärme in den Flüssen stellt schon einen messbar negativen Einfluss auf das jeweilige Ökosystem dar. Wenn schon nicht hauptursächlich (weil auch viele andere erwärmtes Kühlwasser in Flüsse zurückleiten), so ist es sicher nicht gerade hilfreich, wenn die Flüsse ohnehin schon alle zu warm sind.

      edit: da fehlte ein Wort

    • AnAngryAlpaca@feddit.de
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      7 months ago

      Also, dass man die Wärmeenergie, die über die Kühltürme an die Umwelt abgegeben wird, an die Umwelt abgibt, das ist aus meiner Laiensicht betrachtet, nicht falsch. Könnte man diese Energie denn nicht nutzen? Fernwärme, Wärmepumpe, ein Freibad heizen, so etwas in der Art?

      Das problem wird wohl sein dass nicht genug abwaerme fuer eine sinnvolle nutzung uebrig bleibt, da abwaerme aus solchen kraftwerken immer verlust ist den man versucht zu minimieren. Wenn am ende vielleicht wasser mit 50 Grad rauskommt, dann kommt davon nach leitungsverlusten nichtmehr genug beim verbraucher an wohnungen zu heizen. Kommt natuerlich auch darauf an wieviel liter wasser mit einer bestimmten temperatur hat. Wieviel wasser und wohnungen kann man damit im winter gleichzeitig heizen? Genug, damit sich kilometerlange leitungen bis ins naechste wohngebiet lohnen?

      Die meisste abwaerme wird ohnehin im kraftwerk aufgefangen und sofort wiederverwendet. Bei dampfturbinen gibt es mehrere stufen die mit hoch bis niederdruck arbeiten koennen und direckt hintereinander geschalten sind. Was dann am ende rauskommt hat nur noch wenig nutzbare energie. Der abgekuehlte dampf wird dann mit einem zweiten kuehlkreislauf kondensiert und direkt wieder dem heisswasserkreislauf zugefuehrt.

  • tryptaminev 🇵🇸 🇺🇦 🇪🇺@feddit.de
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    7 months ago

    https://de.wikipedia.org/wiki/Kraftwerk_Vockerode

    In der DDR wurden mit der Abwärme aus der Braunkohleverstromung Gewächshäuser betrieben.

    Die mechanische Ausbeute beim Dampfkraftprozess und damit die Effizienz der Stromerzeugung steigt mit der Temperaturdifferenz zwischen Eingang und Ausgang der Turbine. Man will für eine möglichst hohe Stromausbeute also möglichst kalt kühlen. Dann hat man aber weniger nutzbare Abwärme, weil man z.B. mit 20°C schlecht heizen kann. Mit 80°C kann man dagegen ein Fernwärmenetz betreiben. Die Frage ist dann, worauf man das Kraftwerk ausgelegt hat, und ob die Wärme eher “Abfall” oder Bestandteil der Kraftwerksführung wie z.B. bei Heizkraftwerken in der Stadt ist.

    Es spricht bei AKWs auch nicht so viel gegen die Nutzung der Wärme, wenn das Design einen doppelten, oder besser dreifachen Kühlkreislauf hat. Dann kommt im letzten Kühlkreislauf keine Strahlung mehr an. Atomkraft ist natürlich trotzdem scheiße.

    Aufs Weltklima hat die Abwärme der Kraftwerke auch wenig Auswirkung, lokal kann sie aber massive negative Auswirkung haben, etwa wenn im Sommer die eh schon überhitzten Flüsse weiter aufgeheizt werden.

    • TiKa444@feddit.de
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      7 months ago

      Volle Zustimmung bis auf das hier:

      Dann kommt im letzten Kühlkreislauf keine Strahlung mehr an.

      Natürlich kommt auch da noch Strahlung an, jedoch in nicht besorgniserregenden Dosen. Überhaupt ist radioaktive Strahlung überall. Beton strahlt (sogar vergleichsweise stark). Wir sprechen von verabreichten Dosen und Grenzwerten unterhalb derer sich keiner Sorgen machen muss.

      Sorry, für die Klugscheißerei. Ich find schon alleine raus.

    • federalreverse-old@feddit.deOP
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      7 months ago

      Es spricht bei AKWs auch nicht so viel gegen die Nutzung der Wärme, wenn das Design einen doppelten, oder besser dreifachen Kühlkreislauf hat. Dann kommt im letzten Kühlkreislauf keine Strahlung mehr an. Atomkraft ist natürlich trotzdem scheiße.

      Dass durch die zusätzlichen Kühlkreisläufe keine Strahlung frei wird, wage ich zu bezweifeln. Es wird sicher weniger. Aber in Frankreich zum Beispiel messen NGOs regelmäßig, dass Flüsse durch Einleitung von Kühlwasser radioaktiv belastet werden. Soweit ich weiß, sind mindestens zwei Kühlkreisläufe aber auch in Frankreich der Standard.

      Aufs Weltklima hat die Abwärme der Kraftwerke auch wenig Auswirkung, lokal kann sie aber massive negative Auswirkung haben, etwa wenn im Sommer die eh schon überhitzten Flüsse weiter aufgeheizt werden.

      … und das ist der eigentliche Grund, warum ich das hier pfostiert habe. Da hat jemand schon wieder ein kreatives Argument gefunden, warum ihn keine Verantwortung trifft. Und es ist ein wirklich reichlich doofes Argument. AKW sind zwar in anderer Hinsicht eine Katastrophe (Müll, Gefahren bei Krieg/Fehlbedienung, Geldverschwendung, Wasserverschwendung), aber tragen eben vergleichsweise wenig zur Klimakatastrophe bei.

      • letmesleep@feddit.de
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        7 months ago

        Dass durch die zusätzlichen Kühlkreisläufe keine Strahlung frei wird, wage ich zu bezweifeln. Es wird sicher weniger. Aber in Frankreich zum Beispiel messen NGOs regelmäßig, dass Flüsse durch Einleitung von Kühlwasser radioaktiv belastet werden. Soweit ich weiß, sind mindestens zwei Kühlkreisläufe aber auch in Frankreich der Standard.

        Nee, das ist physikalisch nicht möglich. Gamma erzeugt keine Strahlung in anderen Stoffen und Alpha- und Betastrahlen kommen durch so ein Rohr nicht durch. Theoretisch könnten natürlich irgendwo Neutronen herumfliegen, aber in Wasser sind die auch nicht sonderlich gefährlich. Es gibt einen Grund, dass man tatsächlich in den Abklingbecken schwimmen kann, ohne um seine Gesundheit zu gefährden (im Reaktor wäre es lediglich zu warm, die Strahlung ist da nachrangig). Solange das Wasser im richtigen Kühlkreislauf bleibt, gibt es also kein Problem.

        Ich kann auch keine Fälle finden, wo es tatsächlich durch den Betrieb der Kühlkreisläufe zu einer auffälligen Messung kam. Und das will etwas heißen, vor einer normalen Banane würde sogar ein billiger Geigerzähler sehr deutlich warnen. Frankreich haben sie in ein paar Fällen allerdings ganz direkt mit strahlenden Isotopen belastete Lösung in Flüsse geleitet. Das ist natürlich weitaus problematischer, aber auch hier sollte man es mit der Panik nicht übertreiben.

    • 100_percent_a_bot@lemmy.world
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      7 months ago

      Die bei der Anreicherung und Kernspaltung entstehenden Abfallprodukte - Uran 238 und Plutonium - werden jeweils für panzerbrechende Munition und für den Bau von Atombomben benutzt. Beides passiert nicht in Deutschland aber das war einer der Gründe, warum Atomkraftwerke während des kalten Krieges so stark ausgebaut wurden.

    • federalreverse-old@feddit.deOP
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      7 months ago

      Zugegebenermaßen gibt es da schon eine Verbindung. Aber die thematische Überleitung ist dem Kommentator nicht wirklich gelungen.

    • federalreverse-old@feddit.deOP
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      7 months ago

      Es ist nicht alles falsch in dem Kommentar, aber das hier ist definitiv Humbug:

      Die Größe dieser Energieverschwendung läßt alle anderen Maßnahmen sehr klein erscheinen !!

      Das ist ein maximal übertriebenes Statement und zielt nur darauf ab, darzulegen, dass man selbst keine Verantwortung hat.