»Ich finde, jeder müsste das Haber-Bosch-Verfahren zumindest kennen. Das ist Kulturwissen wie Beethovens fünfte Sinfonie«

»Jedes Jahr stellen die Pflanzen auf der Erde riesige Mengen an Material her – nur aus Sonnenlicht, Wasser und Luft. Dass wir es nicht hinkriegen, das zu imitieren, empfinde ich als Provokation«

Und wenn man das jetzt über die künstliche Fotosynthese in Pflanzenmaterial oder auch direkt in Kohle umwandeln könnte, hätten wir mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Wir würden das Klimaproblem und das Energieproblem lösen und hätten auch noch eine komplett nachhaltige Chemieindustrie erzeugt.

  • Das meiste, dass der Mensch aus der Natur nachahmt, kann die Natur wesentlich effizienter.

    Künstliche Photosynthese wäre nur dann eine Alternative, wenn sie in der Nutzung des Sonnenlichts wesentlich effizienter wäre. Sonst brauchen wir trotzdem die selben Flächen wie Wälder und Wiesen. Nur dass dann dort ein gigantisches Betonbecken mit Suppe drin steht, anstatt ein komplexes Ökosystem.

    Damit ist dann auch die Idee des gelösten Energieproblems zweifelhaft. Wir haben mit Solarenergie Ausbeuten um die 20% bezogen auf die Energie des Sonnenlichts. Braunkohlekraftwerke haben so um die 35% Wirkungsgrad zwischen thermischer Energie und produziertem Strom.

    Damit müsste die Ausbeute der künstlichen Photosynthese mindestens 57% sein, um flächenmäßig gleichwertig mit Solarenergie zu sein. Natürliche Photosynthese hat so Raten um die 1-2%, maximal 4%.