Die DACH Community soll ja irgendwie das Lemmy Äquivalent zu r/de sein, aber irgendwie erscheint es mir aktuell nur Nachrichten zu sein. Wenn man aber über fehlenden Content meckert sollte man sich vielleicht aber an die eigene Nase fassen und selbst was beisteuern. Mir persönlich fehlen die Tiraden als Unterhaltung auf der morgendlichen Toilette, die gewürzt mit dem Aroma von Fluch- und Schimpfwörtern ein völlig nebensächliches Thema in penibelster Detailarbeit auseinander nehmen. Daher habt ihr jetzt das Pech Privileg, meinen Ted Talk über Kochbücher lesen zu dürfen.
DISCLAIMER Sobald es um das Thema Ernährung und Ernährungsgewohnheiten geht, kriechen aus allen Ecken des Internets gerne all die dunklen Gestalten hervor, die meinen sofort allen und jedem sagen zu müssen, wie er oder sie sich gefälligst zu ernähren hat und das zu einer Überzeugungsdebatte eskalieren zu müssen. Wir brauchen hier weder den hundertsten geschmacklosen “Woran erkennt man einen Veganer?” Witz in den Kommentaren, noch den anderen als KZ-Wachmann zu beleidigen, weil er sich ein Hühnchen aus dem Aldi gekauft hat. Lasst die Leute essen, was sie essen wollen und nicht essen was sie nicht essen wollen, und macht den Mods nicht unnötige Arbeit, sonst muss ich demnächst eine Tirade schreiben, über Leute die zu blöd sind einen Disclaimer zu lesen. Denn hier geht’s um Kochbücher verfickt nochmal und nicht warum dir deine Mudda keine Manieren beigebracht hat! DISCLAIMER ENDE
Zunächst zu mir selbst: Ich bin Otto Normalpfostierer und esse eigentlich™ alles*. Der Asterisk heißt alles bis auf so viele Ausnahmen, dass ich mir nicht sicher bin, ob ich nicht mit “Ich bin Otto Normalpfostierer und esse eigentlich™ gar nichts*.” beginnen soll, je nachdem welche Liste der Ausnahmen kürzer wäre. Meine Top 3 “geht direkt in den Müll” Zutaten sind dabei Physalis, Pilze und Ungeziefer (Anmerkung der Redaktion: aka Meereskakerlaken, Südseekellerasseln, überteuertes Tropenchitin oder auch Wassertausendfüßler mit Bandscheibenvorfall). Oh und Suppen kannst du mir geben, wenn ich mit 83 keine Zähne mehr habe. Jetzt will ich noch etwas beißen können.
Logische Konsequenz: Ich koche also gerne selbst, dann weiß ich auch, was auf meinem Teller liegt. Wie viele Otto Normalpfostierer sitze ich daher jede Woche am Tag vor dem Wocheneinkauf an meinem Schreibtisch gebeugt wie ein blassrotes Salzwasserkarzinom und schaue auf einen kleinen weißen Zettel mit der Aufschrift:
Mo:
Di:
Mi:
Do: Reste
Fr:
Sa:
So:
Immerhin 14 % habe ich schonmal in nur 38 Minuten geschafft. “Klar”, sagt einer von euch, “du könntest es so handhaben wie die Mensa vor Ort und einfach einen alle 8 Wochen rotierenden Speiseplan aufsetzen.” NEIN, DU LAPPEN, KANN ICH NICHT! ICH KRIEGS DOCH NOCH NICHTMAL HIN MIR DEN PLAN FÜR EINE WOCHE AUS DER NASE ZU ZIEHEN. DANN ERST RECHT NICHT FÜR ZWEI MONATE!!!
Ach, wenn es doch nur eine Erfindung gäbe, die mir bei diesem Problem die Arbeit erleichtern könnte! Sagen wir eine konzentrierte Sammlung wohlschmeckender Gerichte durch die ich mit triefenden Speichel im Mund blättern könnte und am Schluss auswählen könnte, auf welche Weise ich diese Woche meinen Körper mit auf Kohlenstoff basierten Verbindungen versorge.
Gibt es nur leider nicht, denn der Erfinder der KOCHBÜCHER muss sich gedacht haben, es müsste ein Buch geben aus dem man allenfalls ein brauchbares Rezept auswählen kann und dann neben dem Telefonbuch das zweite wackelige Bein des Küchentischs abstützt.
Für Leute die neben einer Küche von innen noch nie ein Buch in ihren Händen gesehen haben, hier eine kurze Erklärung, was eigentlich Kochbücher sind: Kochbücher kommen in unterschiedlichen Formen und Größen. Sie sind strikt von der überaus nützlichen Erfindung der Backbücher zu trennen. Letztere sind dadurch zu erkennen, dass sie Rezepte enthalten bei deren Verwendung penibelst auf die Mengenangaben geachtet werden muss. Ein Ei weniger und 50 g mehr Mehl können da den Unterschied machen, ob du mit der Familie am Tisch einen leckeren Kuchen isst oder der ukrainische Präsident an deiner Tür klingelt, um dich nach einer Lieferung panzerbrechender Munition zu bitten. Da ist es also sehr verständlich, dass man diese aufschreiben und befolgen will. Die Mengenangaben in Kochbücher dienen hingegen zur Orientierung dafür, was ein grenzdebiler Lappen wie ich nicht vergessen sollte einzukaufen. Für die genaue Zubereitung sind sie selbstverständlich irrelevant, weil jeder weiß, dass es ohnehin physikalisch unmöglich ist, die richtige Menge Nudeln zu kochen.
Kochbücher kommen in zwei Varianten: Spezialisten und Generalisten. Die Sinnfreisten sind die Spezialisten. Typischerweise erkennbar an einer Dicke von 0,5 bis 1 cm und einem astronomisch unterirdischen Preisleistungsverhältnis. Um euren Geldbeutel zu schonen empfehle ich euch, falls ihr an so einem interessiert seid, in der Buchhandlung die erste Seite nach dem Inhaltsverzeichnis zu lesen. Denn auf dieser steht für gewöhnlich das Grundrezept (z.B. für Pfannkuchen) während die darauf folgenden 80 Seiten dir erklären, dass du alle möglichen Lebensmittel mit dazu schmeißen kannst und das - oh wunder - immer noch essbar ist (im Beispiel: Pfannkuchen mit Himbeeren, Pfannkuchen mit Erdbeeren, Pfannkuchen mit Brombeeren usw.) Wenn du also nicht gerade eine tiktok Challenge a la “Kann ich mich drei Monate von Pfannkuchen ernähren?” mitmachst, lernst du aus dem Buch nur ein Rezept und die Erkenntnis, dass du alles ranschmeißen kannst, worauf du gerade Bock hast.
Generalisten hingegen versuchen mit einer großen Auswahl an Rezepten möglichst jedem etwas zu bieten. Nur leider ist “etwas” ein dehnbarer Begriff. Denn eine Vielzahl von Kochbuchautoren hat zu oft die Abzugshaube vergessen anzuschalten und ihnen sind die Dämpfe nicht gut bekommen. Zumindest kann man es sich nicht anders erklären, warum sich die meisten Kochbücher an dieselben bad practise Regeln halten müssen.
- Teile dein Kochbuch in "Salate, Suppen, Hauptgerichte und Desserts ein. Ich bring es nicht fertig, mir eine Woche Mittagessen zu planen. Wie viel Lack haben die gesoffen, wenn die denken, ich mache mir jetzt auch noch Gedanken, was ich als Gang davor dazu packe oder statt des Abendbrots essen könnte?
- Verwende möglichst viele Wildcard Gerichte! Wenn ich die Zutatenliste auf Nudeln und <insert Gemüse, any> reduzieren kann, dann brauch ich davon nicht 20 Varianten nebeneinander stehen haben. Mir ist es scheißegal, dass das Curry auf Seite 123 Süßkartoffeln und Reis hat, während das auf Seite 147 mit Nudeln und Sellerie daher kommt. Und dass ich mir auf ne verdammte Pizza einfach alles drauf schmeißen kann, worauf ich gerade Bock habe, ist mir auch bewusst.
- (a) Gib möglichst viele Rezepte an, bei denen eine Zutat 95% der Gesamtmasse ausmacht. Leider typisch für viele vegetarische Kochbücher. Ja ich glaub dir gerne dass die Möhren so fancy zubereitet besonders lecker sind. Aber wenn ich tatsächlich auf die Frage “was hast du heute gegessen”, nur ehrlich mit “Karotten mit Gewürzen” antworten kann, dann ist das keine Mahlzeit sondern eine Beilage. Klar kann ich jetzt fünf solche Rezepte alle für einen Tag machen, aber dann sieht meine Küche wie Dresden '45 aus und ich habe ein Partybuffet.
(b) Kennst du das Gefühl wenn du nach Heiligabend, Weihnachten und Neujahr eigentlich kein Essen mehr sehen kannst? Hier hast du Rezepte um dich 365 Tage im Jahr so zu fühlen. Etwa das Gegenstück zu 3.a) mit “zu viel Hauptgericht” und typisch für passiv aggressive “Hausmannskost/ #WievonOma” Kochbücher. Klar doch, ich koche auch unter der Woche nur Krustenbraten, Rehkeule und gefüllte Gans. Hab ja sonst nichts zu tun. - Sei kreativ und begehe mindestens ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit Das Kochbuch, das ich vor diesem Post in der Hand hatte, hatte bspw. ein Rezept für “Vanille-Chili-Hollondaise und Spargel”. Das werde ich jetzt nicht kommentieren.
- Verstecke zwischen Seite 105 und 106 ein gutes, kreatives und leckeres Rezept, stelle aber genau zu diesem kein Bild dazu. Alter, wenn ich alle drei Seiten die Hackfresse des Autors sehen muss, weil er nicht weiß, dass es für sowas Instagram gibt, und für jedes 0815 Essen wie Käsemaccaroni ein Bild vorhanden ist, für andere aber nicht, dann könnt ich kotzen. Nicht mal unbedingt, weil ich jedes Essen vorher gesehen haben will. Sondern weil ich bei dem bunt bedruckten Klopapier davon ausgehe, dass wenn auf der Seite immer zwei Bilder mit Rezepten drauf sind, ich beim Blättern das dämliche dritte ohne einfach übersehe.
“Aber Eunie, wenn du Kochbücher so scheiße findest, warum benutzt du dann nicht das Internet?” *zieht Regenbogen zwischen Händen auseinander*
SAG MAL, BIST DU MIT DER HACKFRESSE IN DER FRITTEUSE EINGESCHLAFEN? WEIL DAS INTERNET GENAUSO BESCHISSEN IST! DAS INTERNET IST IM GRUNDE NICHTS ANDERES ALS EIN RICHTIG, RiChTiG FETTEST KOCHBUCH. JA ES GIBT EINZELNE SEITEN, AUF DENEN WAS BRAUCHBARES DRAUFSTEHT. ABER WENN DU NICHT WEISST NACH WAS DU SUCHST, BLÄTTERST DU HALT STUNDENLANG DURCH ZEHNTAUSENDE SEITEN MÜLL, WEIL HALT JEDER INSTAGRAM-MÖCHTEGERN-JAMIE-OLIVER SEIN DRÖLFTES KACK HAFERFOTZENLASAGNE REZEPT ONLINE SETZEN KANN UND LEIDER AUCH TUT !!!EINS!ELF
Ich sollte vielleicht das Salz etwas reduzieren. Mein Blutdruck ist gerade so hoch. Naja nächstes Mal vielleicht, immerhin weiß ich zumindest, was ich diese Woche koche. Habe gerade einen Forenbeitrag von so 'nem Vollopfer gelesen, das sich über seine Essensplanung aufregt. In diesem Sinne, euch noch viel Spaß beim kochen, ich geh jetzt erst einmal einkaufen.
Mo: Beerenpfannkuchen
Di: Curry mit Reis oder Nudeln - ist egal
Mi: Pizza
Do: Reste
Fr: Käsemaccaroni
Sa: Lasagne (ohne Schindmähre)
So: Krustenbraten
“Die grosse Schule des Kochens” Untertitel: Zutaten - Techniken -Rezepte “Anne Willan”
Davon habe ich hier zwei Ausgaben liegen - eine zum Verschenken - drei Mal habe ich das Buch schon verschenkt. Ist seit Jahren vergriffen, aber die zweite Ausgabe hier habe ich irgendwo in einem Antiquariat online gekauft.
Meine alte Ausgabe habe ich seit den Neunzigern! Damit habe ich erstmals richtig kochen gelernt. Hatte vorher noch so ein grünes Buch mit vielen Grundrezepten, aber das ist leider verloren gegangen, aber damit habe ich gelernt Bolognese zu machen (viele Möhren) und meinen beliebten Kartoffelauflauf (Kartoffeln, Sahne, Emmentaler Schmelzkäse, Salz, Pfeffer, Muskat, sonst nix). Gerne Tips, welches Buch das sein könnte.
Zurück zu Anne Willan: Sehr wenige Rezepte, aber sehr viele Grundtechniken und Warenkunde. Angehaucht von der französischen Küche. Didaktisch aufgebaut und auch als Lektüre für Kochinteressierte gut zu lesen. Genau, nicht nach einem Rezept suchen, sondern erstmal das Buch (500 Seiten) lesen. Das ist für sich schon ein Spass und lehrreich, überraschend und den Mund wässernd!
Aber nun zum Kochen: Koche viel, koche oft, koche was Dir schmeckt und verfeiner nach und nach! Habe eine gut bestückte Küche bei den Vorräten! Kaufe sesonal und regional, damit die Kosten nicht ausufern! Habe Vorräte!
Zum letzten Punkt:
- Haltbare Vorräte immer auffülen: Nudeln (Viele Sorten), Reis, Hülsenfrüchte, Gewürze (das wird mit der Zeit immer mehr), Mehle, (ja, Mehrzahl), Salze, Zucker, Senf, Konserven ( ja Konserven, z.B. Tomaten gestückelt oder ganz oder als Pasta aber ohne fucking Gewürze) und was sonst so ewig im Schrank bleiben kann (getr. Pilze, getr. Chillis, Bulgur, Öle, Sojasauce, Wein, Gurken, Thunfischdosen, Kapern usw. usf.)
- halbwegs haltbare Grundlagen immer auffüllen (je nach Plan): Zwiebeln, Knoblauch, Kartoffeln, Knollensellerie, Möhren, Äpfel, Früchte (Saison!), Tofu, haltbare Milch/Sahne/Schmand/Whatever
- Immer was Frisches, je nach Saison da haben: Gurken, Salate, Tomaten, Zitrusfrüchte, Frühlingszwiebeln, Kohlsorten usw. usf.
- Manches gibt es auch in guter Qualität tiefgefroren also haltbar z.B. Früchte. Kräuter, Erbsen, Spinat und was weiss ich noch.
Allein mit dem Obigen zaubere ich Dir schon ein paar kleine Dinge, ohne überhaupt noch in Kochbücher schauen zu müssen oder einkaufen zu gehen.
Aber der Plan ist: In Kühlschrank und Schränke schauen. Was muss zuerst verkocht werden, was ist noch da, was könnte ich mit den Resten machen? Und natürlich: Was muss ich dazu kaufen, um was Leckeres zu machen, was muss aufgefüllt werden, insbesondere wenn ich ja schon 3 Rezepte auf Scheibe habe.
Wenn ich jetzt den Wirsing (aktuell) kaufe - OK, mit den grossen Blättern mache ich Kohlrouladen (+ Hack oder Tofu) und mit den Resten einen Eintopf. Was fehlt da noch? Beides mal Kartoffeln? Zwiebeln, Sellerie, Möhren - Check! Oder gibt es da nur Kawenzmänner ab 2kg, evtl. für 2 Tage (oder 5 Personen) kochen und Reste in den Kühli oder gar einfrieren? Beides eher deftig, zwischendurch vielleicht einen frischen Salat mit Sahne/Zitronendressing und paniertem Tofu? Tofu, Panade oder getrocknete Brötchen/Cornflakes da? Panade mit Eiern! Hmm, dann habe ich hier 10 Eier - evtl. am WE Rührei, Kartoffelbrei mit Spiegelei und Spinat, oder doch einen selbst gemachten Kartoffelsalat mit selbstgemachter Mayonnaise (super einfach), also eingtelegte Gurken und Senf da. Ach ja, ich wollte Gulasch machen (mehr Zwiebeln, Paprika (Zweitverwertung!), Chillis und Gewürze am Start?).
Ich mache auch sehr gerne eigene Brühen, die ich dann einfriere (Gemüse, Rind, Huhn geht für alles und Schweinebrühe/Tonkotsu) und in Verbindung mit Weinen für alles mögliche benutze (Suppen, Eintöpfe, Bolognese, Saucen, Ramen usw. usf.)
Kochen ist Planung!!!11elf und Vielfalt, also koche viel und oft und verfeinere nach und nach. Anne Willan ist da eine solide Begleiterin, denn sie gibt Dir die Grundwerkzeuge an die Hand.
Ach ja, manchmal muss man einfach kochen was im Kühhlschrank ist bevor es vergammelt, also jeden Tag lecker Schmaus geht auch nicht. Ich empfehle da Gemüsereis mit Resten und Brühe (OK, irgendwas ist immer da ; ) und dazu was kurz Gebratenes und ein einfacher Gurkensalat, bevor die Gurke gurkig wird ; )
Ich teile deine Erfahrungen mit Kochbüchern. Zum Großteil Schrott. Das einzige, wo ich welche benutze sind Teigwaren (auch nicht gebacken) wie Pfannkuchen oder Fladenbrote (indisches Naan zum Beispiel). Sonst bin ich glücklicherweise nicht mehr auf Rezepte angewiesen, ich schaue da kurz rein um Inspiration zu bekommen und dann improvisiere ich den Rest. Hat aber auch 5-10 Jahre gedauert bis das regelmäßig zuverlässig funktioniert hat.
Danke für den Wochenplan.
Betreffs der Pfannkuchen:
Einfache, feine, Crêpe, American Style oder Berliner Art?
schon mal https://www.kochwiki.org/ ausprobiert? sicher nicht perfekt, aber hab schon ein paar leckere sachen dort gefunden.
gibt oben im menü auch ein “zufälliges rezept”
DAS INTERNET IST IM GRUNDE NICHTS ANDERES ALS EIN RICHTIG, RiChTiG FETTES KOCHBUCH
mit Penisbildern
Sehr guter Post, kann ich vollständig nachvollziehen. Vor allem erfordern die meisten Rezepte entweder zu viel Zeit oder einfach Zutaten in Mengen, die völlig unpraktisch sind, weil man dann entweder das meiste davon wegschmeißen müsste, weil man die Zutat danach nie wieder braucht oder man muss soviel davon machen, dass man 2 Wochen das gleiche Gericht essen müsste.
Frage am Rande an den Rest: Was ist eurer Meinung nach das beste Vegane Kochbuch?
Vegan + deutsch & deftig: Alles von Sebastian Copien. Vegan + international: Die “Lotus and the Artichoke” Serie.
All den anderen Müll der z.B. der GU Verlag produziert habe ich seither nicht mehr angefasst.
Danke, werde ich mir Mal anschauen.
Mein Hauptproblem mit Kochbüchern ist tatsächlich, dass ich die meisten Sachen entweder nicht appetitlich finde (bin ziemlicher Suppenkasper), mir die Rezept nicht zutraue oder ich einfach keine Lust habe, so lange zu kochen.
Und dann natürlich das Problem mit den verderblichen Zutaten, wenn man nur für eine Person kocht und die Gerichte, die sich gut aufwärmen lassen, meistens auch nicht mag (bzw. sich im Studium an “aufgewärmte Nudeln/Reis mit irgendwas” sattgefressen hat).
Gute Tirade, 7/10, er hat auch sehr frei gesprochen und so
Ich gebe nutriscore C, war zu viel Text auf den folien
Zu wenig Bilder
Kann das Problem nachempfinden, musste schmunzeln, zum Lachanfall mit verdutzten Kollegen kam es leider nicht. Bonuspunkt, weil es hier nicht genug Tiraden gibt.
7/10, würde ich nachkochen.
Die DACH Community soll ja irgendwie das Lemmy Äquivalent zu r/de sein, aber irgendwie erscheint es mir aktuell nur Nachrichten zu sein.
Ich freue mich immer über Beiträge die keine News-Artikel sind. Danke für deinen TED Talk.
Was mich noch mehr nervt sind Rezepte in denen sowas wie 20 g Spinat, 1 EL Miso Paste oder 1 Stange Sellerie steht. Sorry in den Mengen bietet ein Rewe das nicht an und ich weiß nicht was ich sonst mit Sellerie anfangen soll. Muss ich meine nächsten 2-3 Wochen jetzt so planen dass ich den Sellerie verbrauche oder bei den Nachbarn klingeln ob sie vielleicht etwas brauchen? Einige sind da sicher flexibel und schmeißen einfach alles was noch nicht schimmelig ist in einen Topf, die brauchen aber eh keine Rezepte. Ich bin leider nicht so.
Ich muss mich heute auch noch dransetzen und die Woche planen. Ich lasse aber immer 1-2 Tage offen in denen ich mir auch mal einfach spontan Nudeln mit Fertig-Pesto oder ein Frosta mache und generell versuche ich oft auch soviel zu kochen dass ich noch Reste übrig hab für den nächsten Tag. Das lockert es insgesamt etwas auf.
Aber: Team Pilze!
Und nicht zu vergessen diese verkackten Rezepte, in die so kleine Mengen sündhaft teurer Spezialzutaten rein sollen, die es nur in riesigen Gebinden gibt. Ja, klar, ich pack da jetzt einen Teelöffel von dem Zeugs rein, was man nur im Asialaden in der Nachbarstadt im 10kg Eimer kaufen kann, kein Problem, ich will den Rest meines Lebens diesen Eimer in meiner Küche stehen haben!
Zu deinem ersten Absatz gibt’s mehrere Lösungen.
Die Bonzen-Lösung ist Hello Fresh. Aber inzwischen hat sich rasgestellt, dass das von den Arbeitsbedingungen ziemlich nahe an Amazon kommt, das darf man eigentlich nicht unterstützen.
Die Mittelstands-Lösung ist, eine größere Menge zu kochen und den Rest einzufrieren.
Die Studenten-Lösung ist, eine größere Menge zu kochen und die WG einzuladen.
Die linksgrünversiffte Lösung ist, das Gemüse das du übrig hast über Foodsharing zu verteilen.Hello Fresh kommt nicht in Frage, wegen dem von dir genannten Grund und weil mir das zu Baukastenmäßig ist. Ich bin ja bereits in Richtung der Mittelstandslösung unterwegs, das ist aber nicht für jedes Gericht geeignet. Perfekt für Eintöpfe, Chili usw.
Warum sind Kochbücher eigentlich alle so unglaublich schlecht?
Weil sie die Zielgruppe meist verfehlen. Sie sind entweder absichtlich und gezielt für Idioten geschrieben wurden (Ja, Jürgen, du kannst auch Erdbeeren statt Himbeeren in deinen Pfannkuchen packen. Ist das nicht cool?) oder eben von Fachidioten für Fachidioten, wobei das eigentliche Essen auf der Strecke bleibt und man sich eher daran hochzieht, wie ein vermeintlich simples bekanntes Rezept mit Gewürz Xy neu interpretiert wird (Spoiler: für normale Leute ist das dann immer noch das simple Rezept, weil sie den
Insiderwitzgenialen Kniff nicht wahrnehmen).Kauf dir ein Kochbuch, das auch in der Hauswirtschaftslehre verwendet wird.
Luise Haarer - Kochen und Backen nach Grundrezepten ist mein Lieblingskochbuch.
Und natürlich der Klassiker, das Bayrische Kochbuch
ich mag es sehr, aber koche so viel wie gar nichts aus dem buch. wenn ich dann doch mal will, sind die angaben sooo grob, dass ich dann doch noch mal im netz nachschaue.
aber es hat schon einen hohen unterhaltungswert, vor allem wenn man zwei mal zu anderen rezepten weitergeleitet wird…
Wirkliche Qualitätspostierung.
Ja, geht mir genauso. Die Kochbücher gibts wiklich nur in den Varianten:
Gefüllte Ente in Balsamico Weinsaucen Marinade(5 tage mindestends eingelegt)(20000kcal)
oder:
Kürbis…gebacken…mit Olivenöl.
Wenn ich Hunger habe, oder auch allgemein mit der Gesamtsituation unzufrieden bin, lese ich gerne in dem Schwäbischen Kochbuch, das meine Oma sich zu Beginn ihrer Hausfrauenkarriere angeschafft hat.
Das muss so eines der ersten hundert Bücher gewesen sein, die der gute Johannes Gensfleisch (genannt Gutenberg) damals aus seiner neuen Erfindung rausgepresst hat.Ich stehe also mit leerem Magen und voller Selbstmitleid in der Küche und lese:
Brennte Mehlsupp
Schritt 1: ein TL Butter (oder Schmalz, Margarine, zur Not Wasser) in einer Pfanne erhitzen
Schritt 2: ein EL Weizenmehl (oder Gries, Haferflocken, Brotbrösel, zur Not Sägespäne) zugeben
Schritt 3: gründlich anbrennen lassen
Schritt 4: mit 1l Wasser ablöschen
Schritt 5: Salz zugeben, falls vorhanden
Guten Appetit!Und plötzlich geht’s mir gar nicht mehr so schlecht.
Hey nix gegen meine Saucenbasis
Ach ja, das Notrezept: angebrannte Sägespänsuppe ohne Salz
dr Hunger treibt’s nei,
dr Ekel treibt’s nunder,
dr Geiz b’hälts drinDas höchste schwäbische Lob an die Küche ist nicht umsonst “mr koh’s esse”.
(Das Rezept ist leicht übertrieben, aber das alte Schwäbische Kochbuch, in dem für jede “edle” Zutat eine Alternative in der Not mit drin steht, ist echt.)